Eine Anzahl Schaltergehäuse

a number of switch housing

An Bord finden wir diverse Schalter mit Kabelzuleitungen für Elektrogeräte, Lampen usw. Ich habe bisher bereits einige "verbaut". Doch die waren etwas überdimensioniert. Das sieht nicht gut und vorbildgetreu aus. Ich habe jetzt eine kleine Serie "aufgelegt", bei denen ich mich nach Fotoauswertung mehr um Maßstäblichkeit bemühe. Verfolgen Sie meine Takt-Arbeitsgänge:

Für die Gehäuse drehe ich an 4-mm-Rund-Ms 3,6-mm-Zapfen an. An jedes Materialstück, wie immer, zwei Teile.

Etwa ebenso tief wird 1,2 mm gebohrt. Wenn die Planfläche bis zur Mitte "piepsfrei" ist, muß man bei einem solchen abgesetzten Wendelbohrer (er hat einen 1,5-mm-Spannschaft) nicht zentrierbohren, man kann diesen Arbeitsgang einsparen. Man bohrt dabei selbstverständlich sehr langsam (!) an. Erst wenn der Bohrer etwa 0,5 mm "im Material" ist, drücke ich kräftiger (Späne sehr oft entfernen!).

Mit einem 2,3-mm-Fingerfräser senke ich etwa 0,5 mm tief. Wegen der Vorbohrung und weil der Fräser ein sog. Tauchfräser ist, bricht er nicht seitlich aus. Die Senkung hat also tatsächlich nur einen Durchmesser von 2,3 mm.

Vierkante 2,8 mm werden angefräst. Vom angedrehten Durchmesser 3,6 bleiben schmale Kanten übrig (10:1-Zeichnung). Das vermittelt bei diesen winzigen Teilen den Eindruck, als wären die Ecken gerundet. Bei einem größeren Maßstab müßte man sie noch rund verfeilen.

Jetzt kann mit einem etwas schräg gestellten Plandrehstahl der bei diesen Schaltergehäusen charakteristische Schutzring angedreht werden.

Die Höhe der Gehäuse (1,8 mm) wird angestochen.

(die kleinen Fotos durch Anklicken vergrößern) Im Teilgerät werden in die Seitenflächen 0,8-mm-Bohrungen gebohrt: zwei gegenüberliegende ganz durch und eine dritte wird nur flach angesenkt.

Diese gesenkte Bohrung wird von Hand ebenfalls bis zur Mitte gebohrt, jedoch etwa 15° schräg.

Jetzt stelle ich die Schalter-Knebel her. Links sind sie vorgedreht, rechts ist die mittige "Fahne", 0,3 mm dick, angefräst.

Danach kann der Befestigungszapfen (Durchmesser 1,15 mm) angedreht werden und mit dem gleichen Spitz-Stechstahl wird bei 1,5 mm Zapfenlänge abgestochen.

Die Schalter-Knebel sehen nun fertig so aus.

Und das sind die vollständig abgestochenen Schaltergehäuse.

 Die nächsten Arbeitsgänge waren: Abstechpieps mit Fein-Seitenschneider entfernen, Schalterknebel einstecken und von hinten festlöten, die Gehäuse in der 3,6-mm-Spannzangen (über die Ecken gespannt) hinten noch ganz leicht plandrehen (fehlt hier im Bild noch!) und durchbohren der Querbohrung von ursprünglich 0,8 auf 1 mm Durchmesser.

 Die beiden seitlichen Kabelanschlüsse werden als ein Drehteil mit zwei nur 0,1 mm tiefen Einstichen mit einem Spitzstechstahl "in einem Ritt" gedreht (Durchmesser 0,95 bis 0,97 mm, sie müssen leicht in die 1 mm Querbohrung der Gehäuse passen). Die Durchgangbohrung ist 0,6 mm, denn die Gummi-Schnüre, welche ich als Kabel verwende, haben einen Durchmesser von 0,5 mm (Farbe!).

Abgestochen und auf Länge gedreht, sehen sie so aus.

Sie werden in die Gehäuse gesteckt, seitlich ausgerichtet, mit einem Tropfen Lötwasser benetzt und noch einmal mit dem Propan-Brenner auf Flußtemperatur gebracht. Hier sind sie bereits mit der Drahtbürste geputzt.

 Für einige Schaltergehäuse habe ich Steckdosen mit Schutzkappen gedreht (links) und für die anderen Steckdosen mit "Steckern" (rechts) und all diese Teile ebenfalls in die 15° schräg gebohrten Löcher gelötet. Bei einem Gehäuse habe ich drei Kabel aus den genannten 0,5-mm-Gummischnüren ein-/durchgesteckt.

 In der Regel sind all diese Elektro-Bauteile nicht direkt an der Bordwand angeschraubt (Wasserundichtigkeiten wegen der Gewindelöcher), sondern sie sitzen etwas erhöht auf Anschweißbrücken. Im Bild wird eine solche Brücke aus Ms-Blechstreifen 0,7 x 0,15 x 10 mm lang auf einer Biegevorrichtung gebogen.

Die Außenflächen dieser C-Teile werden verzinnt...

...und so ist es sehr einfach, sie an den Boden des Schaltergehäuses zu löten. Dabei drücke ich mit der Spitze einer Reißnadel genau in der Mitte dieses Blech-C´s.

Diese Schalter sind fertig für den Einbau am Modell.

Das sind gedrehte und gefräste Kabel-Decksdurchführungen. Auch hier 0,6-mm-Bohrungen.

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