7,5-m-Torpedobootskutter (Kriegsmarine)

7,5-m-launch (Kriegsmarine)

Planausschnitt / plan sections

Bei den deutschen Flottentorpedobooten T22-24 wird auf der Backbordseite neben dem vorderen Schornstein ein zehn-riemiges Ruderbeiboot gefahren. Das Boot wird als Torpedobootskutter bezeichnet und hat eine Länge über die Steven von genau 7,50 m. Er ist aus Holz (Eiche) über 30 eingebogene Spanten gebaut und hat eine diagonal-kraweele, also glatte Außenhaut. Auf einem durchgehenden Duchtweger (a) liegen alle Längs- (b) und Querduchten (c) als Sitzbänke für die Ruderer auf. Die Mitte der Duchten wird von Duchtenstützen (d) getragen. Unter den Längsduchten sind Luftkästen (e, gestrichelt angedeutet) eingebaut, die das Boot unsinkbar machen sollen. Vorsteven, gerader Kiel und Achtersteven sind aus mehreren Teilen zusammengebolzt. Die Bolzen sind gestrichelt angedeutet. Das Achterstevenknie (e´) und der Vorsteven sind aus gewachsenem Krummholz hergestellt. Die gesamte Länge von Vorsteven und Kiel ist mit einem durchgehenden Flacheisen bewehrt. Der Bootskörper ist innen am Bug, am Spiegelheck und an den Duchten mit diversen Knien aus Flacheisen ausgesteift. Dazu gibt es bei den Duchten Füllstücke (f) zur Bordwand. Auf dem Dollbord (g) mit dem aufliegenden Schandeckel (g´) ist ein geradestehender Setzbord (h) als dünneres Brett aufgesetzt. In ihn sind die gegossenen Dollen (j) als Riemenlager eingesetzt. Beim Segeln werden die Dollen mit Steckbrettern (k) verschlossen. Damit die Steckbretter nicht verloren gehen, hängen sie binnenbords an kurzen Stricken. Beim Vor- und Achterschiff wird der Setzbord mit zusätzlichen Stützen (l) versteift. Die hintere Plicht hat eine U-förmige Sitzbank (m) und eine einsteckbares Lehnbrett (n). In den Spiegelecken sind zwei viertelkreisförmige Sitze (o) für den Steuermann beim Segeln eingebaut. Im mittleren Bereich des Bootes liegen auf den Spanten Längs-Lattenroste auf (Schnitt E - E). An den Bootsenden gibt es dagegen Bodenbretter. Diese haben Einschnitte, damit die Heißgeschirre an den Heißaugen (p) am Innenkiel angeschlagen werden können. Im Bug gibt es eine Buchse (p´) zum Einstecken eines Flaggstocks.

Auf den Lattenrosten und Bodenbrettern sind Halterungen für die Stemmleisten (q) angeschraubt. Die Stemmleisten der zweiten und dritten Ruderducht sind wegen des Schwertkastens (r) nicht durchgängig. Beim „Mittellängsschnitt“ A – A ist das ausgefahrene Schwert (beim Segeln als Abdrift-Stütze nötig) gestrichelt dargestellt. Unter der Bugabdeckung (s) lagert ein Wasserfaß. Die vierte Ruderducht ist verbreitert und hat einen vierkantigen Einschnitt als Führung für den Mast. An der Hinterkante gibt es Bohrungen (s´) für Belegnägel (Fallen). Darunter findet sich die Mastspur (t) mit dem ebenfalls vierkantigen Durchbruch für den Mastfuß als Verdrehungsschutz. Am Dollbord sind diverse Belegklampen (u) für das laufende Gut der Takelage angeschraubt. Die Mastwanten werden an den Püttingsaugen (v) angesetzt. Auf dem Spiegelbrett ist ein bügelartiger Leitwagen (w) angeschraubt. Hier wird der untere Block der Besanschot angeschäkelt. Das Ruder kann man wegnehmen. Es lagert in zwei langen Fingern.

Linien- und Spantenrisse in meiner Zeichnung zeigen die Bootsform auf Außenhaut. Hiervon muß für den Modellnachbau bei den Spantkurven die Beplankungsstärke von etwa 15 mm (Original) abgezogen werden. Zum Segeln kann der Kutter aufgetakelt werden. Wie üblich hat der Segelkutter dazu auf halber Bootslänge einen Schwertkasten mit nach unten ausklappbarem Blechschwert. Zur Bootsausrüstung gehören zwei etwas kürzere Schlagriemen (plus zwei Ersatzriemen!) und acht Arbeitsriemen. Alle Riemen haben verjüngt angedrechselte Handgriffe und im Bereich der Rundselauflage je einen Lederbeschlag.

 

Mast, Baum und Gaffel verjüngen sich in üblicher Weise nach den Enden. Am oberen Mastende sitzt auf einem Absatz der sog. Topring (x) mit vier angeschweißten Augen für Stag, Wanten, Piekfall, Fallenblöcke und Baumdirk. Unten sitzt an der Hinterkante das Lümmellager (y) als Auflage des Baumgelenks. Seitlich am Baum sitzen vier sog. Schmierreepsklampen (z) mit Bohrungen. Durch die Bohrungen fährt das Verkürzungsreep (Schmierreep) beim Reffen des Großsegels und wird an den weiter vorn sitzenden Klampen (a´) belegt. Die Gaffel hat eine Gaffelgabel aus Stahl. Oben ist ein Auge (b´) für das Gaffelfall angeschweißt. An Bord werden die Rundhölzer und Riemen beiderseits des Schwertkastens auf den Ruderduchten gezurrt. Auch das ausgehängte Ruder wird beim Seegang auf dem Bootsboden gesichert.

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