Schutzbleche vor den Nebelerzeugern

mudguard in front of the smoke generators

Vor den Nebelerzeugern stehen am Heck des Zerstörers auf dem Deck etwa kniehohe, U-förmig gebogene Schutzbleche. Die Oberkanten dieser Bleche haben eine bei Blechteilen auf Schiffen übliche Rohrgarnierung. Diese gerundete Kante vermeidet wirksam das Schamfielen von Tauwerk.

 Aus 0,14-mm-Ms-Blech habe ich zwei rechteckige Stücke mit der Papierschere ausgeschnitten. Damit dabei das Blech vollkommen eben bleibt, schneidet man in Gegen-Uhrzeigerrichtung in rundum immer schmaler werdenden Streifen auf das Fertigmaß. Im Bild sieht man, wie sie sich dabei die "Verbiegungs-Neigung" total auf den schmalen Streifen überträgt, das Blech selbst bleibt eben. Ein Effekt, den man kennen und nutzen muß.

 An beide Enden kommen gerundete Bögen. Am Blech unten ist der Bogen mit der Papierschere angeschnitten, nachgefeilt und entgratet. Diese Kurve überträgt man mit der Reißnadel auf die Enden des zweiten Teils und danach auch auf das zweite Ende vom ersten Teil. Beim Anreißen mit der spitzen Reißnadel liegen die Blechstreifen im Lötprisma (!).

 Wenn man mit Kopflupe sorgfältig gearbeitet hat, sind alle vier Bögen vollkommen gleich.

 Die Rohrgarnierung aus 0,44-mm-Kupferdraht exakt auf die Mitte der Blechkante will ich nicht nach Augenmaß anlöten. Es geht nur richtig schön mit einer Lötvorrichtung. An eine Novotex-Platte wird eine Stufe angefräst und hier das Blechteil aufgerissen.

 Mit einem Fingerfräser wird exakt 0,15 mm tiefer eine weitere Stufe gefräst, welche den Teile-Anriß etwa 1 mm nach innen überfährt. 0,15 ist die halbe Differenz der Draht- und Blechstärken (0,44 - 0,14 = 0,3 : 2 = 0,15). Dieses Maß kann (und muß) man mit der Z-Skala der Fräsmaschine genau einhalten!

 Die gerade Kante stößt nur an zwei kurzen Anlagen an. Auch hinten ist alles freigefräst.

 Von einem ebenen Druckstück direkt auf dem Blech, einer Spannbrücke, niedergedrückt von einer M3-Schraube und einer hinteren Unterlage passender Höhe wird das Blech auf die 0,15 mm hohe Auflagefläche gedrückt. An der rechten Seite ist der Cu-Draht schon angeheftet.

 So kann der Draht vorsichtig um die Blechkante herumgebogen werden. Am Ende der Rundung wird er wieder geheftet (Lötsäure, starker Lötkolben). Diese Lötung darf die erste nicht anlösen, denn sonst springt der Anfang wieder vom Blech ab (Lötsäure, starken Lötkolben = kurze Heizzeit!). Dann habe ich das gerade Drahtstück noch mehrmals geheftet. Auch der zweite Bogen wird so angeformt und auch nur vorerst am Ende geheftet. Danach soll man die Heftungen "verlaufen" lassen (noch einmal mit Säure einstreichen und die überstehenden Drahtenden dabei festhalten).

 Nachdem die Klemmstücke weggenommen sind, sieht das Blech nun so aus.

 Nach vorsichtigem Verputzen (Dreikantschaber, rotierende Drahtbürste) noch auf der Novotex-Platte (!) sieht das Teil nun so aus.

 An der Rückseite war nur mit der Drahtbürste zu reinigen.

 Beide Teile sind nun roh fertig.

 Für das U-förmige Biegen habe ich eine einfache Biegevorrichtung gebaut. Der Klotz ist 20 mm breit und beide Kanten wurden mit einem 1,25-mm-Abrundfräser gerundet. Oben drauf ein Klemmstück mit zwei M3-Schrauben. Das Teil wird seitlich ausgerichtet, daß es an beiden Seiten gleich 7,4 mm ausragt und der Klotz hat einen Anriß für die Rechtwinkligkeit.

 Nach dem Biegen ist das Klemmstück weggenommen. Weil das Blech zurückfedert, sind die Seitenwände so leicht konisch, wie sie sein sollen.

 Sie sehen nun so aus. Es fehlt unbedingt noch je ein dritter Stift für das Einkleben in das Deck.

 Das (Bohr-)Blech, welches ich schon für das Bohren der Löcher für die Nebelerzeuger verwendet hatte, will ich nun auch als Bohrlehre für das Bohren der neuen Löcher benutzen. Weil eine Bohrung zufällig an der Blechkante sitzt, mußte ich ein kleines Blechstück stumpf anlöten.

 Eines der Schutzbleche wird eingesteckt und mit der Reißnadel mittig die Stelle für die dritte Bohrung angerissen und ebenfalls 0,5 gebohrt.

 Nun können die drei Bohrungen auf eine Pertinax-Platte abgebohrt werden...

 ...in welcher der dritte Stift an das Blech gelötet wird.

 Die Schutzbleche werden nun hellgrau gespritzt und können dann mit den Suchstiften in das dunkelgrau gespritzte Deck geklebt werden.

(Foto anklicken) Die Bleche nun an Ort und Stelle, nur zur Probe. So wird Stück für Stück fertig. Wenn ich demnächst Farbe spritze, sind wieder viele Teile dafür fertig.

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