Details am Mast (Teil 7)
details on the mast (part 7)
Hier nun die Fortsetzung vom Teil 6 der Fotoserie:
Für das untere Ende der Kabelfäden fräse ich
zuerst eine Attrappe, welche der Masthalterung an der Achterkante vom Deckshaus
entspricht. Der Alu-Klotz erhält erst passend zum Mast-Ø eine 10-mm-Bohrung.
Dann wird er 5° schräg gespannt (Winkel-Endmaße) und die Fläche (a) gefräst,
dabei sogar die 0,4 mm hohe Stufe (c) mit vorgesehen. (b) ist ein provisorischer
(Verstärkungs-)Ring (die Kerben stammen von einer anderen Arbeit!), der auch am
Modell schon vorhanden ist. Und (d) ist der Halteklotz vom Ständer, welcher den
Mast insgesamt 5° schräg hält - Sie erinnern sich?
(kleine Fotos anklicken) So sieht die "Geschichte" von der
Steuerbordseite aus. Der Klotz ist in der gleichen Höhe wie die Masthalterung am
Modell geklemmt.
Noch eine andere Ansicht. Links das vorerst untere Ende des
Vierkant-Radar-Hohlleiters.
Ein Kabel-Kasten wird gefräst und per
Koordinaten-Bohren zwölf 1,05-mm-Bohrungen gesetzt. Im Bild werden die
0,85-mm-Vorbohrungen aufgebohrt.
Hier habe ich einmal die Skizze mit den
Anfahr-Skalenwerten fotografiert, die beim Bohren neben der Fräsmaschine liegt.
Schließlich müssen die Anfahrwerte und -richtungen dreimal angefahren werden:
zentrieren, vor- und fertigbohren.
In der Mitte noch eine 0,85-mm-Durchgangsbohrung. Rechts liegen die
Kabel-Durchführungsbuchsen mit ihren 0,5-mm-Bohrungen.
Die mittige Bohrung wird in den Alu-Dummy
abgebohrt und sie erhält einen eingelöteten 0,8-mm-Stift. Er ist dafür
vorhanden, daß der Kabelkasten beim Einstecken der Kabel nicht verrutschen kann.
Mit einer kleinen C-Klammer halte ich den Kasten fest - zumindest bis die ersten
Kabel eingeklebt sind. Die Gummischnüre bestreiche ich möglichst rundum mit
Sekundenkleber. So wird das Ganze fest und stabil und ich kann die C-Klammer
entfernen.
Alle zwölf Kabel stecken, die C-Klammer ist weg, Ansicht von der Backbordseite.
Der Kasten bleibt nun von selbst auf der Alu-Fläche liegen.
Die M3-Schraube ist gelöst und der Dummy kann nach unten entfernt und der Stift
abgeschnitten werden.
Hier ist der Mast in das Modell gesteckt. Die Fläche (a) entspricht der gleichen
Fläche vom Foto ganz oben. (b) ist die besagte 0,4-mm-Stufe und (c) der Ring (b
ganz oben). Bei der Endmontage wird von der Fläche (a) ein Stück die Farbe
entfernt und der (dann gespritzte) Kasten angeklebt, Höhenlage und Richtung
stimme ja bereits.
An der Rückseite vom Feuerleit-Radar habe ich ebenfalls schon Gummifäden als
Kabel verlegt.
Und hier, als weiteres Beispiel, die
Zuleitung für einen Morse-Scheinwerfer. Die japanischen Flaggen im Hintergrund
als "Abschuß-Erfolge" des Zerstörers sind Naßschiebebilder.
Es hat mir keine Ruhe gelassen, mir gefielen
die Kabelbahnen, wie ich sie hier
(die untersten Fotos) gebaut habe, ganz ohne Schellen, nicht richtig. So habe
ich 0,6 mm breite Papierstreifen geschnitten...
...und diese in Höhe der Brücken mit Sekundenkleber vorerst quer über die
Gummischnüre geklebt. Der Mast liegt dabei wieder waagerecht.
Mit der sehr schlanken Spitze der Reißnadel habe ich die Streifen unter Zugabe
eines weiteren winzigen Tropfens Sekundenkleber dann an jeder Seite bis in die
Ecke auf die Brücken gedrückt. Mit dem Kleber kann man ja zügig arbeiten. Nach
Trocknung mit einer spitzen Nagelschere die Überstände abgeschnitten. Mehrmals
ist der Kleber durch das Papier genässt und hat die Reißnadel mit festgeklebt.
In dem Fall drehe ich die Nadel leicht, sie löst sich und kann weggenommen
werden. Andernfalls reiße ich den Papierstreifen - und die Brücke - mit ab.
Beide Seiten sind gemacht, es gefällt mir.
Vor dieser Arbeit hatte ich etwas "Bammel". Ich erlebe es aber oft, daß ich
vorher gedankliche Probleme sehe, doch dann bei der Arbeit, wenn ich mutig
rangehe, ist es gar nicht soooo "kriminell"...
An
der Unterkante der Rah hängen mehrere Blöcke für Signalleinen, wie üblich. Ich
mache zuerst die Blöcke. Das Problem (Problem?), sie sind recht klein, nur 2,4
mm lang, sollen aber dennoch wie ovale Holzblöcke aussehen. Ich
fräse 14 Stück, 5 bis
6 mm lange, im Querschnitt D-förmige Profile. Sieben werden kurz abgesägt und...
...im Lötprisma gegen die anderen gelötet. Im Foto kann man bei den danach
plangedrehten Stirnflächen die Lötnaht noch erkennen. Die je vier Längskanten
verrunde ich mit einem Dreikantschaber. Das geht bei Messing sehr gut.
Dann kann ich die Rohblöcke 0,9 mm breit absägen. Im Moment sind sie mehrere
Stunden in der Entgratungstrommel, damit die Kanten "rundgelutscht" werden.
Solche Blöcke haben nie scharfe Kanten. Die Maße der kleinen Teile: 2,4 x 1,8 x
0,9 mm.
Für die Blöcke sind Einhänge-Ösen nötig.
Sie müssen so lang-oval sein, daß man Schäkel-Köpfe durchstecken kann. Mit einer
Pinzette biege ich sie aus 0,3-mm-Ms-Draht vor (links) und schneide dann die
Länge am eingestellten Tiefenmaß vom Meßschieber (1,5 mm) ab.
Die beiden zusammengelöteten Blockhälften
klemme ich so in den Pertinax-Backen, daß sie beim Anlöten der Einhänge-Ösen
zusammengedrückt werden. Ansonsten fallen sie ja auseinander....
Links die Blöcke mit den angelöteten Ösen, rechts sind an beiden Seiten mit
einem 0,3 mm breiten Metall-Laubsägeblatt Seilrillen eingesägt.
Die Blöcke hatte ich dazu an der Ecke der 45°
schräggestellten Schraubstockbacken geklemmt. (Ständig zeigt mir
das "Rechtschreib"-Korrektur-Programm an, daß ich doch bitteschön schräg
gestellten so schreiben möge, saublöde "neue Räschtschreipunk"! Welches kranke
Hirn hat sich diesen unnötigen Unsinn ausgedacht?)
Meine mit einem (selbst) angebauten Motor ausgestattete Zahnarzt-Bohrmaschine
von allo dunnemals, meine liebste Bohrmaschine. (Die Spielzeuge
von der Fa. mit den zwei XX im Namen benutze ich nur im Notfall.)
Für diese Maschine habe ich immer
Schaft-Rohlinge mit Haltenut und Mitnehmerfläche vorrätig (oben). Unten zeige
ich einen 0,35-mm-Wendelbohrer mit abgesetzten Schaft (Ø 1,2) in so einen
Rohling eingesetzt. Weil die Bohrerschäfte gehärtet sind, lassen sie sich kaum
löten. Im Bild ist ein kleiner Alu-Ring aufgepresst. Die günstigste Variante
wäre, in die Schäfte feine Rillen einzuschleifen und diese dann einzukleben.
(hier wollen sie nicht, daß ich ein zu schleifen schreibe,
solche Wort-Konstruktionen sieht man ja auch schon gelegentlich, sogar in
Zeitungen (!!!). Die Rechtschreibung ist inzwischen völlig regellos aus dem
Ruder gelaufen...)
Die Blöcke erhalten oben mit diesem
0,35-mm-Bohrer nahe der Ösen Querbohrungen. Die Seilrillen dienen dabei als
Anbohrhilfen. Rechts liegt ein Block mit einem eingefädelten 0,2-mm-Draht. Aus
diesem Draht werden dann später auch die Flaggleinen gemacht. Bei 0,2 mm wäre
das 10-mm-Hanfseil, etwa realistische Dicke für Flaggleinen.
An
die Unterkante der Rahen werden an jeder Bordseite sechs Ösen für die
Flaggleinen-Blöcke angeklebt, runde Kupferringe, angelötet an vorgewölbte
Ms-Blech-Platten.
Und an diese mit winzigen Schäkeln die Blöcke angeschäkelt.
Hier
noch ein Foto mit besserem Hintergrund. Ich muß zugeben, diese winzigen Blöcke
anzuschäkeln war schon eine Fummelei. An dem inzwischen völlig "verbauten"
oberen Teil des Mastes muß man jede Handbewegung überlegen, damit man
nicht etwas abreißt, was kaum noch richtig zu reparieren ist.
Und hier die beiden Flaggleinen-Blöcke an
den Ausreckern an der obersten Plattform. An der Bb.-Seite hängt der Schäkel
schief, naja Eichbein (Mein Spitzname aus jungen Jahren, als ich als
Ausgleichssport leidenschaftlich gern Rennrad fuhr. Das hatte in der DDR echt
Freude gemacht, es gab ja kaum Ampel-Kreuzungen, bei deren Rotlicht man
vollkommen "aus dem Tritt" kam...).
Ich
wurde gefragt, wie ich denn die kleinen Schäkel gemacht habe? Es gibt in dem
Fall zum Glück Ätzteile von div. Anbietern, die man zweckentfremden kann: sog.
"Relingstützen". Als Relingstützen würde ich diese Gurken nicht an ein Modell
anbauen. Die Relingstützen, die hier gemeint sind, sind im Original rund
und die Kugelwülste, an den Stellen wo die Durchzüge durchfahren, sind nie so
dick, grauenhaft! Doch man kann das oberste Stück mit einem Seitenschneider
abtrennen und daraus mit einer sehr feinen Justierzange nahezu stimmige Schäkel
biegen. Für meinen Zweck habe ich die "Relingstützen" für den M 1:100 verwendet.
Besonders beim Schäkel in der Mitte sieht man in dieser Nahaufnahme, wie
unsauber die sprüh-geätzten Kanten sind. Das hat man z.B. beim Schneiden von
Blechteilen mit dem Laserstrahl nicht. Da sind die Kanten so sauber und
senkrecht geschnitten, man kann die Blechteile auf einer ebenen Unterlage auf
die Kante stellen!
Das (bisher) untere Ende vom
Vierkant-Radar-Hohlleiter braucht noch einen Zugang zum Deckshaus. Auf dem
Rundtisch fräse ich ein L-förmiges Knie als 4 mm langes Prisma. Der "Außen-Ø"
ist 8 mm, der "Innen-Ø" 4 mm.
Davon säge ich eine 2 mm dicke Scheibe ab,
der Querschnitt also 2 x 2 mm.
Das kürzere Ende bekommt eine mittige
1-mm-Bohrung. In diese löte ich einen 1-mm-Ms-Stift und darauf eine 0,5 mm dicke
Platte 5 x 5 mm, im Foto alles schon verputzt.
Mit dem Stift wird das Ding in eine
1,1-mm-Bohrung im schon lackierten Deck geklebt.
Am
10-mm-Mastfuß, dort wo er im 5°-Sockel steckt, wird eine provisorische
Belegstelle, bestehend aus zwei 4-mm-Messingstäben, in Querrichtung (in Richtung
der Rah oben) angebracht.
Durch alle kleinen Blöcke an der Rah und zwei weitere ganz oben wird
streckgerichteter, versilberter 0,2-mm-Kupferdraht als Flaggleinen
geschoren. 0,2 mm, das wären beim Original 10-mm-Seil, dicker sind Signalleinen
nicht. Ich habe keine Quelle für wirklich 0,2-mm-Seil und dicker würde
ich die Seile nie an das Modell geben. Direkt am Block wird der Draht mit einer
Pinzette in die Seilrillen gedrückt, damit es echt nach Seil aussieht.
Ein weiteres Foto davon. Vor der Montage des Mastes wird er - und auch die
Flaggleinen daran - hellgrau gespritzt.
Unten werden die Seil-Imitate an den Messingstäben "belegt". Diese sitzen sehr
viel tiefer als später die Belegnägel an den beiden Nagelbänken auf dem
Signaldeck des Zerstörers. Deshalb ist es kein Problem, sie noch zu kürzen und
an den Belegnägeln zu belegen - auch wenn sie dann schon grau gespritzt sind...
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