127-mm-Patronen

cartridged ammunition 5 inch

Im Zusammenhang mit der Ladeübungsmaschine habe ich mir vorgenommen, eine kleine Anzahl 127-mm-Patronen herzustellen. Mein Zerstörer-Modell wird einen Hafenklarzustand zeigen. Hier will ich in der Nähe einer Ladeluke einige dieser Patronen auf dem Oberdeck lagern. Diese patronierte Munition, welche von den Universalgeschützen Mk30 verschossen wird, ist im M 1:50 etwa 20 mm lang und das Projektil hat einen Durchmesser von etwa 2,5 mm, also doch recht groß, sodaß man recht genau arbeiten kann. Die Patronen habe ich zweigeteilt. Das Geschoß habe ich gesondert aus Kupfer gedreht, weil ich die beiden (Cu-)Ringe, die dem Geschoß in Verbindung mit dem Drall im Rohr die Rotation beim Flug geben, darstellen wollte. Das zweite Teil mußte vorbildgetreu aus Messing gedreht werden.

An 3-mm-Cu-Rohlinge wurden Zapfen (a) Durchmesser 1,6 x 4 mm lang angedreht.

Der Durchmesser 3 wird auf einen solchen von 2,6 überdreht (b).

Absätze (c) vom Durchmesser 2,4 werden angedreht.

Erster Konus 15° (d)(7,5° Obersupportverstellung) wird angedreht. Beim Drehen von Kupfer werden die HSS-Drehlinge relativ schnell stumpf! Häufig nachschleifen und drehen mit Spiritus...!

Zweiter Konus 43° (e) wird angedreht.

Dritter Konus 74° (die Spitze f) wird angedreht und ein Einstich (g) auf Durchmesser 2,4 eingestochen.

Ebenfalls ein Einstich (h) auf den Durchmesser 2,4 vor dem Übergang zur Patronenhülse. Die beiden späteren Kupferringe stehen erhaben heraus. Die Teile werden nun 10 bis 15 Minuten (können auch 20 gewesen sein, habe nicht auf die Uhr gesehen?) in Brünierungsmittel schwarz brüniert (Quelle. Fa. Fohrmann www.fohrmann.com ).

So beginnen die Patronenhülsen aus 4-mm-Rundmessing, endlich wieder Messing! Bohrung 1,6 mm 6 mm tief. Erster Konus 10° (5° Verstellung) etwa 4 mm lang angedreht, der "untere" Durchmesser 2,4 mm.

Damit ich "nach Skala" arbeiten kann, muß jedes Teil bei jedem Arbeitsgang gleich weit aus der Zange herausragen (eingestelltes und geklemmtes Tiefenmaß des Meßschiebers!). In der Praxis wird das Teil vom Meßschieber "bis zum Anschlag" in die nur leicht angezogene Spannzange geschoben, diese dann fester angezogen.

(Foto anklicken) Das Bild zeigt den Kreuzsupport meiner Uhrmacherdrehmaschine. Ein Einstellarm (1) ist an das Unterteil vom Obersupport (2) angeschraubt und verstiftet. Mit einer Einstellschraube (3) und einer Kontermutter (4) kann der Obersupport extrem genau und kontrolliert (!) für des Drehen sehr schlanker Kegel justiert werden. Beim Zylindrisch-Drehen steckt ein gehärteter Zylinderstift in einer geriebenen Bohrung (5). So entfällt das oft mühselige Einstellen des Obersupports auf Zylinderdrehen....!

So ist es total kein Problem, einen schlanken Kegel einzurichten. Die Länge des zweiten Kegels ist 11,8 mm. Der Durchmesser-Unterschied zwischen großem (3,1 mm) und kleinem Durchmesser (2,75 mm) ist 0,35 mm.

Bei der "Rückwärtsfahrt" (nach rechts) mit der Nebenschneide des Drehstahls nehme ich schon das meiste Material weg.

Nur zur Probe habe ich eine Granate eingesteckt...

Als nächstes wollte ich die sehr feinen Rillen am Ende der Patronenhülsen einstechen. In diese Rillen greifen Auswerfer, welche die Patronenhülse nach dem Schuß aus dem Rohr ziehen. Bei nur einem Teil habe ich die Gesamtlänge nur angestochen, damit ich die Maschine für das Rillenstechen einrichten konnte.

Das sieht dann so aus, dann immer auf die gleiche Tiefe stechen.

Bei allen Hülsen sind die Rillen eingestochen.

Hülsen und Granaten beieinander.

Bei der Messinghülse erkennt man deutlich die zwei verschiedenen Kegel...Ganz rechts sind noch die Abstechpiepse dran...!

Links die brünierten Teile. Sie haben eine schöne Farbe von brüniertem Stahl und einen leichten Glanz (abreiben mit einem weichen Tuch). Rechts sieht man die Geschosse, bei denen die erhabenen Ringe nach einmal ganz dünn überdreht wurden, sodaß das Kupfer wieder sichtbar wird.

(Foto anklicken) Wenn ich mich nicht verzählt habe: 32 Patronen, sie gefallen mir, Ihnen...? Später werden sie noch seidenmatt farblos lackiert...

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